Die Sternwarte

Vor ca. 45 Jahren bekam die AVA von der Gemeinde Diedorf das Angebot, das oberste Stockwerk der damals neu gebauten Pestalozzi Grund- und Hauptschule in Beschlag zu nehmen. Wir kamen, sahen, zogen ein und in diesen Räumlichkeiten residiert die Volkssternwarte Diedorf noch heute.
Die Ostseite des Stockwerks nehmen hauptsächlich unsere Vereinsräume sowie die Bibliothek ein, auf der Westseite öffnet sich eine ca. 100 Quadratmeter große Beobachtungsplattform, auf dem diverse Teleskope verteilt sind. Ein elektrisches Rolldach schützt die Instrumente vor der Witterung und gibt bei klaren Nächten die Plattform auf Knopfdruck frei.Vor ca. 45 Jahren bekam die AVA von der Gemeinde Diedorf das Angebot, das oberste Stockwerk der damals neu gebauten Pestalozzi Grund- und Hauptschule in Beschlag zu nehmen. Wir kamen, sahen, zogen ein und in diesen Räumlichkeiten residiert die Volkssternwarte Diedorf noch heute.
Die Ostseite des Stockwerks nehmen hauptsächlich unsere Vereinsräume sowie die Bibliothek ein, auf der Westseite öffnet sich eine ca. 100 Quadratmeter große Beobachtungsplattform, auf dem diverse Teleskope verteilt sind. Ein elektrisches Rolldach schützt die Instrumente vor der Witterung und gibt bei klaren Nächten die Plattform auf Knopfdruck frei.

Optische Ausrüstung

An optischem Equipment haben wir für unsere Mitglieder und Besucher einiges zu bieten:

Unser größtes Gerät ist der (bis auf den Spiegel) komplett selbstgebaute Newton auf einer großen Gabelmontierung. Nach einigen Umbauten und Ergänzungen hat er inzwischen einen Stand erreicht, der ihn auch für unseren Fotografen geeignet macht. Hier ist vor allem auch die Lüftung des Hauptspiegels zu nennen, die eine deutlich schnellere Anpassung der Spiegeltemperatur an die Umgebung ermöglicht. Ganz neu ist auch der Einbau einer FS2-Steuerung, der die Nachführung und Feinsteuerung zu deren Korrektur bei fotografischem Einsatz sowie die Anzeige der Koordinaten ermöglicht; die Einstellung auf ein Objekt erfolgt aber noch manuell und nicht motorisch.

Das Gerät wird vorwiegend fotografisch genutzt; auch bei größerem Besucherandrang setzen wir ihn natürlich ein, wobei aufgrund der Größe des Geräts manchmal die Position des Einblicks nicht ganz ideal ist; hierfür haben wir eine kleine rollbare Treppe parat.

Unser 15cm Coudé-Refraktor mit 2,7m Brennweite auf einer deutschen Montierung ist durch seinen (egal wo das Fernrohr hinzeigt) ortsfesten Einblick sehr angenehm für unsere Besucher. Das von der Fa. Wachter gebaute Gerät gehörte ursprünglich unserem Gründungsmitglied Dr. Zumach und wurde dann von uns (nachdem er es lange Zeit dankenswerterweise als Leihgabe zur Verfügung stellte) übernommen. Sehr gut geeignet ist es für Mond- und Planetenbeobachtung; aufgrund der Bildfelddrehung ist es allerdings für Fotografie nicht einsetzbar. Parallel zum Refraktor ist aber noch eine 20cm Flatfield-Kamera montiert, an die mit T2-Adaptern normale Spiegelreflexkameras angeschlossen werden können.

Die Schnittzeichnung auf der Linken Seite (zum Vergrößern ins Bild klicken), die  freundlicherweise von unserem Mitglied Ingo Piez erstellt wurde, zeigt den Verlauf der eintreffenden Lichtstrahlen im Gerät. Die Umlenkspiegel drehen sich mit dem Tubus, bzw. mit der Montierung mit. Somit bleibt der Fokus immer am selben Punkt und mit einem geeigneten Okular läßt sich das eingestellte Objekt in der immer gleichen, gemütlichen Position beobachten.

Der 30cm Schmidt-Cassegrain (ein Meade LX200 auf einer azimutalen Gabelmontierung) ist unser modernstes Gerät; eine integrierte Computersteuerung ermöglicht es ganz einfach, Objekte einzustellen: Einfach aus dem umfangreichen Katalog auswählen und schon positioniert sich das Gerät selbst. Deshalb wird es auch häufig für unseren Besucherbetrieb verwendet, weil man einfach zügig und ohne langes Suchen die Objekte findet. Es ist zwar mit der Gabel auf einer festen Säule montiert, kann aber abgenommen und auf eine großes Dreibeinstativ aufgesetzt werden, so daß es zum transportablen Gerät wird und auch auf Exkursionen mitgenommen werden kann.

Bei einem Schmidt-Cassegrain-System wird der Lichtverlauf im Tubus praktisch gefaltet. Dadurch erreicht man trotz langer Brennweiten eine recht kompakte Baugröße. Detailierte Informationen wie eine Fernrohr dieses Typs genau funktioniert, können sie bei Wikipedia nachlesen. Den Lichtstrahlenverlauf im Tubus stellt die Schnittzeichnung (zum Vergrößern in das Bild klicken) auf der linken Seite dar.

Unser neuestes Gerät ist ein komplett selbstgebauter Dobson mit 20cm Spiegeldurchmesser, der für die normalen Besucherführungen meist nicht verwendet wird, aber sehr gut als transportables Gerät eingesetzt werden kann. Der Spiegel ist schon vor langer Zeit von einem früheren Vorsitzenden des Vereins (Johann Mayer) selbst geschliffen worden und war früher in unserem 20cm Newton im Einsatz (wer die Sternwarte schon länger kennt: der stand dort, wo jetzt unser 45cm Newton aufgebaut ist).

Unser neuester Zugang ist ein P.S.T. (Personal Solar Telescope) der Fa. Coronado. Auf den ersten Blick ist es mit seinen 40mm Öffnung und 400m Brennweite zwar recht unscheinbar; aufgrund seines integrierten H-Alpha-Filters kann es aber hervorragend zur Beobachtung der Sonne in einem engen Wellenlängenbereich verwendet werden, in dem auch die Gasausbrüche am Sonnenrand (Protuberanzen) leuchten. Die Bildqualität ist selbst für Profis durchaus überraschend. Da das Gerät aufgrund seiner geringen Baugröße natürlich sehr gut transportabel ist, ist es auch regelmäßig bei unseren Sonnenbeobachtungen im Botanischen Garten dabei.

Unser Sternenhimmel

Während den Anfangsjahren der Sternwarte gehörte das Schulgebäude auf dem wir sitzen zum Randbezirk von Diedorf. Mit der Zeit entstanden im Osten immer mehr Straßen und man errichtete eine Wohnsiedlung. Somit rückt die Sternwarte immer mehr ins „Zentrum“ von Diedorf. Mit der Siedlung kamen Straßenlaternen und andere Lichtquellen, die Beobachtungsbedingungen wurden dadurch auch nicht besser.
Trotzdem können wir immer noch über unseren Standort froh sein, denn der Sternenhimmel ist nicht schlecht und bei klarem Wetter ist die Milchstraße sehr gut zu sehen. Gerade in Richtung Süden ist der Sternwartenhimmel vergleichsweise dunkel. Hier steht ein Wald, der zum Naherholungsgebiet Westliche Wälder von Augsburg gehört. Der bleibt in nächster Zukunft auch dort, sodass uns zusätzliche Straßenlaternen mit störender „Lichtverschmutzung“ verschonen.